Tanner >> Karlovic und Ivanisevic zusammen

wie viele asse/service winner hat tanner denn so geschlagen? harter aufschlag heißt ja nicht zwingend, dass der auch besonders oft kommt, gut platziert oder nicht zu lesen ist. bei ivanisevic war es so, dass sein aufschlag gar nicht so hart war (also meist so 200-220), aber eben mega schwer zu lesen und sehr platziert. bei karlovic ist auch der winkel durch seine größe. aufschlag springt unangenehm ab und ist auch ziemlich hart. federer hat auch oft einen starken aufschlag. bei ihm ist auch nicht der speed, sondern platzierung und variabilität und er hat eben auch große fähigkeiten, um dann auf schwächere returns mit den nächsten 1-2 schlägen den punkt zu machen.

für jahrgang 1952 tippe ich auf jimbo, ebenfalls linkshänder. mit 10 gs-titeln in einzel und doppel und 268 wochen nr.1 mein topfavorit. bin gespannt, was tennisfanat über jimbo und das jahr 1952 so interessantes und spannendes zu bieten hat. gibt sicher ein paar interessante facts, die uns bisher verborgen geblieben sind.

Mit dem Jahr 1951 sind WIR noch nicht fertig !

Es fehlen noch die Weiber - äh Damen - und diesmal ist es wirklich eine echte Tennisdame - eine Legende des Damensports und eine der Größen in der Geschichte des Damentennis. Die Uraustralierin bzw. Aborigine Evonne Goolagong Cawley (geb. Goolagong) hat genug Erfolge für die ewigen Top 15 errungen. Nach Court war sie lange Zeit die Nr. 1 Australiens - was in den 70er Jahren noch immer bedeutete, auch im Welttennis eine große Nummer zu sein.

Durch einen glücklichen Zufall konnte sie in Australien trotz ihrer Herkunft und als drittes von acht Geschwistern Tennis spielen. Ein Tennisakademiebetreiber erkannte ihr Talent und überredete ihre Eltern 1965, sie nach Sydney zum Training zu senden. Schon 1967 spielte sie ihre erste A.O. - und ist damit aber nun wirklich die letzte, die noch ein GSturnier in der Pre Open Era spielte - mit gerade mal 15 Jährchen. Auch nachdem sie ihren Schulabschluss 1968 machte, blieb sie erstmal in Australien, erst 1970 spielte sie auch in W., 1971 dann erstmals alle drei GSturniere und ließ nur die US - O. aus. Die Bilanz - zwei GSturniersiege und das Finale bei den A.O.. Sie ist bis heute die einzige Dame, die jemals auf Anhieb die F.O. gewann ! In W. gewann sie gegen Court und im HF gg. King.

Von 1971 - 77 war nun ihre beste Zeit - von den 21 GSturnieren, die sie spielte, erreichte sie 17 Finals ! Die F.O. ließ sie dabei ab 1974 aus (gezwungenermaßen, denn sie spielte World Team Tennis und wurde von den F.O. ausgeschlossen); sie gewann die Virginia Slims Championships, also das Masters der Damen (und 1976 nochmal), 32 k $ Preisgeld. 1975 heiratete sie d. britischen Tennisspieler Cawley. 1976 erreichte sie endlich die Nr. 1, wenn auch nur für zwei Wochen. Das kam erst 2007 heraus, als die WTA einen Rechenfehler entdeckte !

1977 ließ sie bis auf die A.O. Ende des Jahres (das Turnier wurde in dem Jahr zweimal ausgetragen) alles aus, da sie eine Tochter bekam. Erst im späten Sommer 1977 spielte sie wieder Tennis und war schon nicht mehr in der WR gelistet, schaffte aber eines der besten Comebacks bei den Damen mit der Rückkehr auf Platz 3 bis in den Sommer 1978 (sie gewann 10 Turniere inkl. der A.O.). 1978 kam dann eine Verletzung in W.. Von 1977-83 gelang es ihr nie mehr, eine vollständige Saison zu spielen. Erst März 1979 hatte sie sich von der Verletzung in W. erholt, und siegte sich wieder zurück auf Platz 4. 1980 warfen sie erneut Verletzungen zurück, bis sie nochmal triumphieren konnte. Sie gewann in W. 1980 gegen Evert ihr letztes GSturnier - und sie war die erste und bislang letzte Mutter in der Open Era, der das gelang (und zu dem Zeitpunkt war sie wieder schwanger). Weitere Verletzungen kamen und sie trat dann 1983 zurück.

Bereits Anfang oder Mitte der 90er gab es öfter Beschwerden über den Spielstil der Damen und Herren. Die Profis würdenTennis nur noch SO LAUT sie konnten spielen und sie würden den Ball nur so HART wie sie konnten spielen. Dabei wiesen die Kritiker immer wieder auf das "Softballspiel" der sanften Goolagong hin- sie streichelte den Ball eher, als dass sie ihn schlug. Auf der Rückhand spielte sie Slice (ähnlich wie Rosewall), natürlich einhändig und nur die Vorhand spielte sie ab und zu mal härter. Sie bewegte sich auf dem Court anscheinend sehr grazil und gewandt und verstand sich auch auf S&V.

Sie erreichte folgende wesentliche Erfolge:
7 GSturniertitel im Einzel (4x die A.O., 2x W. und 1x die F.O.) 11x ein GSturnierfinale (!) - nur drei Damen verloren mehr Finals
6 Doppeltitel und einen im Mixed
2x Masterstitel
2 Wo. Nr. 1 1976
86 Einzeltitel

Mit 1,4 Mio. $ Preisgeld und den Sponsorengeldern konnte sie in Australien dann eine Tennisakademie aufbauen, die sie noch heute betreibt.

FAPFAKTOR ? ja, sie spielte schönes Tennis (weitgehend mit Holzschlägern) und bewegte sich sehr gut, aber dann doch eher gering. Als bessere Alternativen stehen für die 70er Jahre die Bondgirls Britt Ekland, Maud Adams und natürlich die Schauspielerin Deneuve zur Wahl.

wann geht's weiter? freue mich schon auf die elokwenten berichte über die nächsten jahrgänge.

Zitat von Genie-Lord!Nole-Überfahrungsmassaka im Beitrag #77

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wie viele asse/service winner hat tanner denn so geschlagen? harter aufschlag heißt ja nicht zwingend, dass der auch besonders oft kommt, gut platziert oder nicht zu lesen ist. bei ivanisevic war es so, dass sein aufschlag gar nicht so hart war (also meist so 200-220), aber eben mega schwer zu lesen und sehr platziert. bei karlovic ist auch der winkel durch seine größe. aufschlag springt unangenehm ab und ist auch ziemlich hart. federer hat auch oft einen starken aufschlag. bei ihm ist auch nicht der speed, sondern platzierung und variabilität und er hat eben auch große fähigkeiten, um dann auf schwächere returns mit den nächsten 1-2 schlägen den punkt zu machen.

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1952 - die Altnazis sitzen, soweit sie nicht in Südamerika weilen, wieder fest im Sattel, in Aufsichtsräten, Vorständen und auch in der Politik. Die Stalin - Note ist eines der Hauptthemen, das Angebot Stalins, Deutschland zu vereinen, wenn es sich neutral verhält. Die dritte Strophe des Deutschlandliedes wird Nationalhymne. Die Montanunion, ein erster Vorläufer der EG tritt in Kraft.

Ursprünglich wollte ich erst ab 1968, also nach 40 Jahrgängen mit möglichst vielen Jahrgangsbesten nun auch beider Geschlechter, jeweils die Top 3 der Jahrgänge vorstellen. Nun stellte sich aber der Jahrgang 1952 als so stark heraus, dass hier eine Ausnahme nötig ist.

Daher werde ich nicht mit dem Jahrgangsbesten, sondern mit dem Jahrgangszweiten beginnen - er ist einfach zu bemerkenswert und seine Erfolge sind besser als die der meisten anderen Jahrgangsbesten bislang. Es ist der Argentinier Guillermo Vilas, Tennisprofi, Poet, Popsänger und -komponist, Künstler und wahrscheinlich einiges mehr !
Geboren in einer Anwaltsfamilie der oberen Schicht in Argentinien, gehörte Tennis dort Ende der 50er, aber dann sicher in den 60ern zum guten Ton. Der Linkshänder begann bereits 1968 mit Turnierteilnahmen in Argentinien. Seine erste Wimbledonteilnahme war 1970. 1972 nahm er dann erstmals regulär an allen Turnieren teil. 1973 bereits gehörte er zu den jungen Wilden - und zu einem der umschwärmtesten neuen Stars der Tennisszene. The "young bull of the pampas" gewann sein erstes Turnier in Argentinien, in Buenos Aires gegen einen gewissen Borg, nach dessen Aufgabe. Das sollte in den nächsten Jahren nicht mehr oft passieren - auch wenn der Aufstieg weiter ging. 1974 wurde sein erstes Jahr in den Top 10, und er gewann das Masters gg. Nastase, der völlig überrascht war, dass ein Sandplatzwühler ihn auf Rasen besiegen konnte. Doch Vilas war nicht nur das - trotz seines heavy Topspin...was uns zu einem weiteren kleinen Exkurs führt.

Topspin - in den 70er Jahren begann dieser seinen Siegeszug, auch wenn schon Bungert mit Überriss spielte. Die Australier mussten sich anpassen und taten das widerwillig auch ordentlich. Die wahren Vorreiter und Vorantreiber waren aber die Europäer, Orantes, Pannatta und dann eben Vilas. Er konnte dank seiner großartigen Kondition und der großen Kraft stundenlang mit Topspin spielen, bis Mitte der 70er Jahre sogar mit Holzschlägern ! Er spielte erstmals den Heavy Topspin, also teilweise sogar Mondbälle, oder aber Bälle mit viel Vorwärtsdrall.

1975 erreichte er damit das Finale in Paris und verlor es gegen Borg. 1974 und 1975 war er der erfolgreichste Spieler des Grand Prix Circuits. Stirnband, lange Haare, heavy Topspin und seine vielfältigen Talente machten ihn zum Frauenschwarm und frühen Star.

Fortsetzung
Nastase hatte seine Revanche im Masters-HF. 1975 erreichte Guillermo erstmals die Nr. 2 in der WR - und sollte dies offiziell niemals übertreffen, obwohl er sich da erst der Peakform näherte. 1975 und 76 erreichte er das VF in W., mehr packte er dort nie. Nachdem er 1976 sich eine kleine kreative Pause gönnte, legte er 1977 eine Saison hin, die in die Geschichte des Profitennis einging. Er gewann sagenhafte 16 Turniere (manche schreiben sogar 17, ich meine "nur" 14 Turniere gezählt zu haben), erstmals endlich die F.O. und gab im Finale nur drei Spiele ab und dann sogar noch die US - O. gg. Connors. Dabei zeigte er auch taktische Größe. Nachdem er mit seinem Grundlinienspiel im ersten Satz mit 2:6 unterging, ging er ab Satz 2 öfters ans Netz, indem er einfach sanfte Slices in die Mitte des Platzes zu Connors schickte, denen er folgte. Er gewann die nächsten Sätze 6:3, 7:6 und 6:0 und in mehr als 3 1/2 Std. das Match und das Turnier. Dass er auch auf Rasen gut spielen konnte, bewies er in Australien, als er Anfang des Jahres erstmals dort antrat und auf Anhieb das Finale erreichte (u. gg. Tanner verlor). 1978 machte er es besser und gewann die A.O., verlor dann aber in Paris im Finale wieder gegen Borg. 1979 verteidigte er in Australien seinen Titel und gewann den vierten und letzten GStitel.

Seine 650.000 $ in 1977 bedeuteten damals einen fabelhaften Preisgeldrekord. Insgesamt machte er u.a. bei 62 Turniersiegen im Einzel und weiteren 40 Finals knapp 4 Mio. $ an Preisgeld, das meiste aller Jahrgangsbesten bislang.

Vilas hatte viele Rekorde und insbesondere auf Sand sind manche ewig - seine Erfolge in der Übersicht:
1. 4 GStitel, 4 weitere Finals, das letzte 1982 in Paris verlor er ausgerechnet gg. einen schwedischen Youngster, der direkt auf Borg folgen sollte.
2. hinter den heutigen Big 3 folgt er direkt mit 58 Siegen in Paris und mit 75 Siegen insg. auf Sand bei GSturnieren direkt auf einen gewissen Spanier...die US - O. wurden in den 70er Jahren teilweise auf Sand ausgetragen
3. 1241 Matches spielte er, nur drei Spieler spielten mehr - und er gewann 949 davon (Rang 5)
4. er gewann 49 Titel (Nr. 2 hinter einem gewissen Spanier) und 679 Matches auf Sand - letzteres ein Rekord, der höchstwahrscheinlich nicht mehr erreicht wird.
5. 1977 gewann er nicht nur 16 oder 17 Turniere - nur Laver gewann 18 Turniere 1969, aber danach nie mehr jemand auch "nur" gleichviel, sondern auch in 145 Matches ! ein Rekord für die Ewigkeit...ebenso wie 14 Sandturniere in einem Jahr zu gewinnen.
6. 46 Matches gewann er in Folge ! nur ein gewisser Borg hatte eine leicht bessere Siegessträhne, zweimal...

1977 sollte seine wohl berühmteste Siegesserie kurios enden - und eigentlich auch gar nicht. Im Oktober spielte er auf Sand im Finale gg. Nastase, der eine seltsame Besaitung gewählt hatte, die sog. Spaghettibesaitung - sie wurde im Anschluss verboten. Vilas führte mit 2:0 - Sätzen, als er aus Protest gegen diese Bespannung aufgab. So gingen seine 53 Matches auf Sand, die er unbesiegt war, zu Ende. Aber eigentlich nicht wirklich, denn danach gewann er gleich nochmal 28 bzw. 30 Matches auf Sand in Folge, erst Borg beendete die Serie im HF des Masters wirklich. Tiriac war sein Coach ab 1977 und hielt ihn weitere Jahre an der Spitze. 1974 - 82 stand er in den Top 10. Danach ging es dann bergab, aber Vilas spielte trotzdem weiter und weiter...1983 wollte er beim Turnier in Stockholm starten und bekam wohl 60.000 $ Antrittsgeld. Das war verboten, weswegen er kurz vor einer einjährigen Sperre war. Die wurde 1984 aber in eine 20.000 $ - Strafe umgewandelt, ohne dass es eine Sperre gegeben hatte.

Vilas hatte Pech mit dem Ranglistensystem (die durchschnittlich erzielten Punkte zählten) und wohl mit Fehlern, die auftauchten - es gab eine fast 1000seitige Untersuchung, die zu dem Schluss kam, Vilas wäre insg. 7 Wo. Nr. 1 gewesen - Ende 1975-Anfang 1976. Die ATP hat diese Untersuchung aber niemals offiziell anerkannt. Damit Vilas bis heute der erfolgreichste Spieler in der Tennisgeschichte, der niemals Nr. 1 in der WR war, vielleicht auch der beste.

Er konnte lange Zeit nicht wirklich mit dem Profitennis aufhören, obwohl spätestens Mitte der 80er seine Zeit vorbei war. Erst 1989 beendete er seine Karriere - teilweise (als Nr. 408). Denn auf der Challengertour spielte er noch bis 1992 weiter. Ziemlich direkt danach spielte er auf der ATP Seniors Tour weiter, trotz vieler anderer Interessen. Er gewann etwa 1994 ein Seniorenturnier in Hitfeld, USA. Für das Jahr 2002 habe ich seinen Namen noch als Nr. 15 der ATP Seniors Tour gefunden. In den 90er Jahren verdiente der Monegasse (dort hatte er seit Mitte der 70er seinen Wohnsitz) sein Geld mit Popmusik. 1998 öffnete in Mar del Plata, Argentinien ein Museum zu seinen Ehren. Viele spätere Tennisprofis aus Südamerika trugen seinen Vornamen.

Bis heute ist er der erfolgreichste Tennisspieler Mittel-und Südamerikas - und seine Erfolge reichen auf jeden Fall für die ewigen Top 30.

Nachtrag: Spät heiratete Vilas, wohl Anfang des Jahrtausendes dann doch - mit einem Altersunterschied von wohl 25 Jahren und ist seither auch Vater einer Tochter. Bis heute spielt er bei Schaukämpfen mit und unterhält in Mallorca eine Tennisakademie.



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James Scott Connors aus Illinois spielte bereits 1969 das erste Mal bei den US Open mit und scheiterte in der Qualifikation. Niemand, selbst seine dominante Mutter konnte nicht ahnen, welche Karriere der Junge hinlegen werden würde. Ihre Mutter hatte ihn mit 4 Jahren zum Tennis gebracht, und er verbrachte sehr viel Zeit auf den offenen Courts, die in den USA so häufig zu finden sind. 1960, da war seine Mutter seine Trainerin, rief sie Jungs neben einem solchen Court zu, sie mögen doch bitte ihre laute Musik leiser stellen - die Antwort waren wüste Beleidigungen und die Androhung von Schlägen. Auch wenn der kleine Jimmy darauf damals noch keine rechte Antwort wusste, merkte er sich das. Seine Trainerin blieb bis 1968 seine Mutter. Nachteil dieser Entwicklung war - sie brachte ihm Weibertennis bei. Also spielte er eine beidhändige Rückhand und hielt den Ball sicher im Spiel. Daran änderte dann Pancho Segura nicht viel, brachte Jimmy aber Taktik und wohl einen sehr guten Return bei. Pancho war ein sehr guter Spieler der 40er und 50er Jahre, spielte aber Vor- wie Rückhand beidhändig !

Also konnte Linkshänder Jimmy leider keine Männerrückhand lernen. Dennoch erreichte er schon in jungen Jahren viel, er gewann die Orange Bowl. 1970 war er weiterhin Amateur, spielte nun in den gesamten USA und gewann sein erstes Match ausgerechnet gegen Roy Emerson. Mit nur 1.78 m konnte der junge Jimmy seine Gegner eher nicht überpowern, er spielte aber die Rückhand recht flach zurück und kämpfte gut. 1970 reichte das noch nicht für einen Sieg im Hauptfeld d. US O., 1971 dann schon für R 2. Zwischenzeitlich spielte und gewann er auf Collegeebene viel. 1971 oder 72 wurde er Professional; gewann sein erstes Turnier. Jimmy verweigerte sich der neugegründeten ATP im selben Jahr, weil er eine kleine Turnierserie seines im Vorjahr engagierten Managers spielen wollte.

Damit wurde bereits in jungen Jahren klar - Jimmy war der Rebell, der Einzelgänger. Aber er ist auch klar und deutlich unser Jahrgangsbester für den Jahrgang 1952 !

Denn bald sollte er die Tour dominieren. 1972 gewann er in seiner ersten Profisaison gleich fünf Turniere. Obwohl Jimmy auf der Tour sicher keine Freunde suchte, sondern den Erfolg, falls notwendig auch mit allen Mitteln, tat er sich mit "Nasty" Nastase zusammen - ein wahres Doppel der Rüpel ! Auch mit dem ersten Rauhbein, dem anderen Pancho (G.) hatte Connors in dieser Zeit noch Matches, verlor aber meistens. 1973 kam dann der Durchbruch, Connors kam ins Doppelfinale in Paris, gewann in W. mit Nastase und insg. 11 Einzeltitel. In W. kam er schon das 2.Mal bis ins VF - er und Borg waren die beiden Youngsters im VF, die für große Begeisterung sorgten (und für diverse kreischende Teenies). Am Neujahrstag 1974 gewann er sein erstes GSturnier, auf Anhieb gewann er in Australien ! Im Frühjahr unterschrieb er für das World Team Tennis einen Vertrag und kam erneut in Schwierigkeiten. In Paris durfte er nicht antreten. Das sollte sich als schwerer Fehler erweisen. Jimbo gewann alle drei GSturniere, bei denen er antrat. Bis heute gehen viele Tennisexperten davon aus, dass er in diesem Jahr sehr gute Chancen in Paris gehabt hätte.

1974 war sein bestes Jahr. Er gewann drei GSturniere, unglaublicherweise 15 Turniere (nur Vilas 1977 und Laver 1969 gewannen mehr und Laver 1970 wie Nastase 1973 gleichviel) - und die Nr. 1. Und nicht nur das, mit Chris Evert bildete er DAS US Traumpaar. Aus Protest nahm er dann allerdings nicht am Masters teil.

Jimbo und die Wut - der Rebell: Schnaufend, stampfend, Beleidigungen ausstoßend und ansonsten um jeden Ball kämpfend, das war Jimbo. 1974 klagten er und sein Manager gg. die ATP, Klagesumme bis zu 10 Mio. $, und damit auch gegen den Präsidenten Ashe. Gegen diesen verlor er dann in W. 1975 das Finale, nachdem er schon in Australien seinen Titel nicht verteidigen konnte und im Finale gg. Newcombe verlor. Jimbo schmiss seinen Manager raus und ließ ab von der Klage. Obwohl viele Ashe als Spieler des Jahres ansahen, hielt Jimbo die Nr. 1 mit neun Turniersiegen. In Paris und beim Masters oder beim WCT - Finale (die Konkurrenz zum Masters und das letzte Turnier des bereits erwähnten WCT - Circuits) trat er nicht an, teils aus Protest, teils weil nicht möglich. Er gewann zwei Schaukämpfe gegen Laver und Newcombe, und gewann dabei insg. 350 k $. Außerdem gewann er seinen zweiten und letzten GStitel im Doppel bei den US -O. Dort gewann überraschend Orantes gg. Connors das Finale. In diesem Jahr soll es auch gewesen sein, dass Jimbo und Chris die im Jahr davor eingegangene Verlobung lösten. Chris Evert hatte ein Kind von Connors wohl abgetrieben...

Ab 1976 hatte Jimbo die Schnauze voll von den A.O., er trat dort nie mehr an. Allerdings galt das bis in die frühen 90er für sehr viele Stars. So spielte er nur in W. (VF, er verlor gg. Tanner, der dann gg. Borg verlor) und dann die US - O., die er allerdings auf Sand (!) gewann, dazu insg. 12 Turniere und auch alle Matches gg. Borg, den die ATP dann allerdings als Spieler des Jahres ansah...Connors und die ATP waren nach wie vor keine Freunde. Privat tröstete sich Connors erstmal mit der Miss World Ms. Wallace...

1977 - Connors war das vierte Jahr hintereinander Nr. 1, trotz der immer besser werdenden Konkurrenz von Vilas und Borg. Gleich drei Grundlinienspieler dominierten das Jahr. Connors war dabei derjenige, der die Bälle im Aufsteigen nahm, aber den schwächsten Aufschlag hatte. Trotzdem spielte er einen soliden Volley und kam ab und zu mit S&V zu Punkten. 1977 buhten ihn sogar in W. die Zuschauer aus - für das eigentlich vornehme Publikum eine rare Geste...Connors nahm nicht an der Feier zum 100sten Geburtstag des Turniers teil. Immerhin nahm er erstmals am Masters UND am WCT - Finale teil - und gewann beide. In W. und bei den US - Open erreichte er jeweils das Finale, verlor aber gg. Borg/Vilas. 1978 schließlich schaffte Connors es zum 5.Mal, am Jahresende Nr. 1 zu sein und hielt damit und mit 160 Wo. insg. lange Zeit den Rekord, er verlor im Finale in W. gg. Borg, gewann aber bei den US - O., und das erstmals auf HC klar.

Jimbo und sein Racket
In all jener Zeit spielte Jimbo mit dem Wilson T 2000, einem Racket auf der Basis eines weit älteren Schlägers, dem Lacoste Top Steel Modell von 1965. Damals war er damit und ab 1972 jahrelang der einzige Topspieler, der nicht mit Holzschlägern spielte. Erst Mitte der 70er kam Ashe dazu und erst Ende der 70er wurden es dann langsam mehr Profis mit Stahl, Alu, oder gar schon ersten Graphitschlägern. Connors hielt seinem Schläger allerdings bis 1983 und dann mit Unterbrechungen bis 1987 die Treue. Was uns zum nächsten Kapitel führt...

Jimbo der Ewige
1979 schienen die großen Jahre erstmal vorbei zu sein, im April 79 verlor Jimbo die Nr. 1 an Borg. Mittlerweile hatte Jimbo auch schon eine neue Flamme, das Playmate des Monats Patti McGuire, die er im selben Jahr heiratete und die ihm dann auch den Sohn gebar. Die neue Konkurrenz war Mc Enroe, Borg blieb stark und dominant und war der erste, gg. den Jimbo keine positive Bilanz hatte. Immerhin spielte er die F.O. erstmals wieder und erreichte das HF dort. Bis 1981 erreichte Jimbo ansonsten nur noch den WCTfinalsieg 1980. 1982 kam es dann zum goldenen Herbst in der nun schon einem Jahrzehnt andauernden Karriere. Jimbo gewann zwei GSturniere, in W. in einem fantastischen 5 Setter gg. Mc Enroe und in NY gg. Lendl. Er wurde zum ITF UND ATP Spieler des Jahres erklärt. Er schaffte es nochmal zeitweilig zur Nr. 1, genau wie 1983, als er seinen letzten GStitel, natürlich in NY gewann (gg. Lendl, mit 6:0 im 4.Satz). Der Sieg war Jimbos 100.Einzeltitel. Neun sollten noch folgen, 1983/84 (1985-87: 11 Finals) und dann 1988 der 106/107 und 1989 der 108/109. 1984 stand er im Wimbledonfinale gg. Mc Enroe auf verlorenem Posten. Jimbo war mittlerweile respektiert und "the old fighter" - das war er länger als die meisten Tennisprofis sind. Denn er hörte nicht auf und hielt sich in den Top 5 bis 1985, dann in den Top 10 bis 1988. 1985 war er wohl letztmalig Topfavorit in Wimbledon. Neue Stars tauchten auf, doch Jimbo lieferte jedem von ihnen einen harten Kampf, egal ob sie Becker, Edberg, Agassi hießen. 1989 ließ er etwas nach, hielt sich aber in den Top 20 und bereitete seine eigene Seniorstour vor. 1990 verlor er häufiger, spielte kaum und brauchte eine OP am linken Handgelenk -jeder dachte, Jimbo sei nun leider fertig.

Doch weit gefehlt - er spielte 1991 wieder 14 Turniere und spielte sich zurück - mit 38 Jahren und von Platz 936. Nachdem er gg. Chang im 5.Satz in R 3 in Paris aufgeben musste, erreichte er auch in W. R 3. Doch die wahre Wiederauferstehung folgte in NY, bei denen er das HF erreichte und unter dem Jubel von 20.000 Zuschauern seinen 39. Geburtstag feierte. Der Lazarus des Tennis siegte in zwei 5Settern und insb. im AF gg. Krickstein war die Legende am Boden, doch siegte trotzdem. Der Absatz von Nuprin schoss in die Höhe, ein morphinähnliches Schmerzmittel, welches Connors nahm und für das er ab 1991 0,5 Mio $ Werbegeld erhielt. Becker meinte 1992, zurücktreten müsse, wer keine GStitel mehr gewinnen könne und Connors könnte das nicht mehr. Das war klar, aber Connors konnte und wollte nicht aufhören. Er war spätestens seit jenem Turnier der Held. 1992 spielte er im dritten Battle of Sexes gg. Navratilova und gewann 7:5, 6:2 trotz einer Menge an Handicaps, die letzten US Open verlor er in R 2 gg. Lendl. 1993 sollte es zum nächsten Battle kommen, aber Seles war dann verhindert. Connors spielte mittlerweile auf einer eigenen Seniorstour (mal wieder in Konkurrenz zur ATP), spielte aber auch auf der ATP Tour noch mit. So kam es, dass er der erste aller Jahrgangsbesten ist, den ich noch spielen habe sehen. Denn sogar 1995 spielte er nochmal in Europa, in Halle per WC und erreichte den letzten winzigen Erfolg, das VF. Das habe ich damals am TV verfolgt. Es war faszinierend mitanzusehen, wie gut Jimbo auch mit 42 noch mithalten konnte, selbst gg. Olympiasieger und Botter Rosset hielt er im VF noch wacker mit. 1996 spielte er das letzte ATP Tour Match.

Die nächsten Jahre dominierte er auf der ATP Seniorstour (Nr. 1 ca. 1994 - 98) und spielte bis zur Jahrtausendwende noch gut mit, auch wenn die Hüfte nicht mehr wirklich mitmachte. Roddick coachte er von 2006-08, dann kurz mal 2013 Sharapova, Muster meinte 1997 mal, Connors würde ihn coachen, was aber nicht zutraf. 2015 soll er Bouchard "trainiert" haben, das halte ich aber für ein Gerücht. Er ist derjenige mit dem meisten Preisgeld bislang, 8,6 Mio. $ und Jimbo erhielt während seines Vierteljahrhunderts als Profi wohl noch mehr Werbegelder und machte darüber hinaus Millionen mit Schaukämpfen...der erste Multimillionär am Ende seiner Karriere.

Seine Erfolge im Überblick: 8 GStitel Einzel, 2 GStitel Doppel, 7 weitere Finals Einzel; 5x Nr. 1 am JE, 268 Wo. insg., 109 Titel (Rekord), er gewann die US - O. auf allen drei Belägen (Rekord), 5 US - O. Titel (nur zwei Spieler haben genauso viel), 1556 Matches gespielt (Rekord), 1274 Matches gewonnen (Rekord), 1973 - 88: TOP 10 (!) (Rekord)

Jimbo - eine wahre Legende des Sports und unter den Top 15 der ewigen Weltrangliste !

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Die neueste Entwicklung bei dem 67-jährigen Guillermo Vilas ist eher wenig erfreulich. Anscheinend vst er so langsam. Der ehemalige Liebhaber von Caroline v. Monaco (und wohl dutzender weiterer Frauen) leidet anscheinend seit zwei, drei Jahren an einer Form der Alzheimerkrankheit. Da kommt auf seine 30 Jahre jüngere Frau und die drei Töchter (die älteste ist 16) viel Arbeit zu.

Und noch immer sind WIR mit 1952 nicht fertig, ein ultraergiebiges Jahr und bislang in der "Berichterstattung" das klar ausführlichste.

Die Damen fehlen noch. Gefunden habe ich die Australierin Wendy Turnbull, die damals, also in den 70ern und 80ern wohl sehr populär war. Sie erreichte drei Finals bei GSturnieren im Einzel (1977 US - O., 1979 F.O. und 1980 A.O.) und verlor alle drei. Deutlich erfolgreicher verlief ihre Karriere im Doppel. Sie gewann vier Doppeltitel bei GSturnieren (2x US - O., 1x W. 1x F.O.) und erreichte sogar weitere 11 Finals auf der höchsten Ebene, teilweise mit Kerry Reid (s.o.) oder Rosie Casals (s.o.). Im Mixed kamen noch fünf GStitel dazu. Ihre Karriere dauerte von 1975 - als sie Profi wurde - bis 1989. Dabei war sie von 1977-86 fortwährend in den Top 20 und von 1977-84 sogar in den Top 10. Ihr Spitzname war "Rabbit", weil sie wie ein Hase sehr schnell auf dem Platz unterwegs war - mit 1.64 m gehört sie auch nicht zu den längsten. Ihre höchste Platzierung war Anfang 1985 die Nr. 3, gg. Evert/Navratilova hatte sie keine Chance. 1986 gewann sie das Doppelmastersfinale.

Sie ist die erste der Jahrgangsbesten, die eine Medaille bei Olympia gewann, Bronze 1988 in Seoul im Doppel. Ihr letztes Einzelfinale verlor sie 1985 übrigens gg. Annabel Croft, eine der heutigen Kommentatorinnen. Im Federation Cup war sie als Kapitänin bis in die 90er aktiv und in Brisbane ist ein Park nach ihr benannt.

Nachtrag: FAPFAKTOR ? sehr gering, die Dame sah eher mittelmäßig aus. Daher ist Kompensation notwendig. Für die zweite Hälfte der 70er Jahre bis zur ersten Hälfte der 80er Jahre stechen da wenigstens zwei Damen hervor - die Bondgirls Caroline Munro und natürlich Kim Basinger, ein Jahr jünger als Turnbull. Letztere sah sogar noch ein, zwei Jahrzehnte länger äußerst fappig aus - wobei - manche hätten sie sogar bis in die jüngste Gegenwart nicht verstoßen...

Es gäbe noch so viel zu schreiben über Jimbo, aber natürlich ist das hier eher nicht möglich. Daher nur noch ein paar Anekdoten, die mir noch eingefallen sind oder die ich noch zufällig gelesen habe.

Seine Autobiographie lautet "The Outsider" - und das war er wohl auch. Die Geschichte von 1960 endete tatsächlich in einer wilden Rangelei seines Vaters oder Großvaters mit den Punks, die die Musik spielten, seine Mutter verlor dabei ein paar Zähne. Als Anfang der 80er dann Jimbo angezählt war, und ein Zuschauer bei einem Turnier wohl Flirtversuche bzgl. Patti unternahm, beendete Jimbo das schnell. Er rannte zu dem Kerl und streckte ihn mit einem gezielten Fausthieb nieder.

Weitere 10 Jahre später hat er sinngemäß folgendes gesagt - "Ich fahre zum Turnier und spiele es. Dann brauche ich vier Wochen Urlaub und fahre dann wieder zum Turnier."
1994/95 kam der Prince Mono raus, ein "herzloser" Schläger. Jimbo spielte noch ein paar ATP Turniere damit und erreichte mit diesem Schläger das VF in Halle. Berühmt ist auch sein gelbes Estusa - Racket gewesen, welches Jimbo von ca. 1988 - 93 spielte. Den Wilson Pro Staff, der extra für ihn angefertigt wurde, spielte er von 1983-85, dann wechselte er nochmal zu seinem uralten Schläger.

1953 - endlich tritt auch der zweite der drei großen Staatsverbrecher ab - Stalin verendet in diesem Jahr. In der SBZ bzw. DDR gibt es im Juni den großen Aufstand der Arbeiter - ist wohl doch nicht so arbeiterfreundlich gewesen, der tolle Arbeiterstaat der fortwährenden Stalinisten. Ansonsten boomt das Kino, aber die (West-)Deutschen bevorzugen das "Schwarzwaldmädel" anstelle der "Sünderin" oder gar (zwei Jahre später) "Die Brücke", der "Heimatfilm" ist groß.

Bei Damen wie Herren habe ich keine(n) gefunden, der auch nur ein Finale auf der höchsten Ebene im Einzel erreicht hätte. Da WIR uns aber noch immer wirklich tief im Vorgestern befinden, ist es sinnvoll, an dieser Vorgabe festzuhalten. Das sollte nun aber der letzte Jahrgang sein, bei dem ich vollständig blank bin. Die erste Hälfte der Jahrgangsbesten dürfte damit abgeschlossen sein.

Zitat von Tennisfanatic im Beitrag #84

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Die neueste Entwicklung bei dem 67-jährigen Guillermo Vilas ist eher wenig erfreulich. Anscheinend vst er so langsam. Der ehemalige Liebhaber von Caroline v. Monaco (und wohl dutzender weiterer Frauen) leidet anscheinend seit zwei, drei Jahren an einer Form der Alzheimerkrankheit. Da kommt auf seine 30 Jahre jüngere Frau und die drei Töchter (die älteste ist 16) viel Arbeit zu.

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1954 - das wunder von bern. aus dem hintergrund müsste rahn schiessen, rahn schiesst, tor für deutschland. aus, aus, aus. das spiel ist aus. deutschland ist fussballweltmeister.

Zitat von Genie-Lord!Nole-Überfahrungsmassaka im Beitrag #89

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1954 - das wunder von bern. aus dem hintergrund müsste rahn schiessen, rahn schiesst, tor für deutschland. aus, aus, aus. das spiel ist aus. deutschland ist fussballweltmeister.

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1954 - wir sind wieder wer !!! Sepp Herberger und seine Jungs, allen voran Fritz Walter, erkämpfen und erspielen sich den Weltmeistertitel - die oben erwähnte altbekannte Wochenschaustimme kommentiert. So wächst denn nach dem Bauch auch wieder das Selbstbewusstsein, und so wird die erste Strophe des Deutschlandlieds - seit 1951/52 Nationalhymne - gesungen, gleichwohl schon damals und nicht erst 1991 eigentlich die dritte Strophe es sein sollte. Egal, denn nach den fleischlichen Gelüsten, dem neu gekauften VW Käfer gerät so das nächste Konsumgut ins Blickfeld - dieser große Holzkasten, aus dem so viele schöne schwarzweiße Bilder kommen...

Die Wahl für die Jahrgangsbeste fiel einfach, denn es gibt für fast alle Jahrgänge überhaupt kaum eine bessere Wahl - Chris Evert heißt die Legende des Tennissports, um die es hier geht. Geboren in eine begüterte Tennisfamilie, hatte sie schon mit vier Jahren den Tennischläger in der Hand. Auch die vier Geschwister von Chris lernten alle Tennis. Sie wurde 1969 bereits die beste U 14 - Spielerin der USA. Da sie so früh mit dem Tennis begann, spielte sie die Mädchenrückhand - und änderte das dann auch nicht mehr. Sie ist damit die erste Beidhänderin (natürlich nur Rückhand) unserer Jahrgangsbesten. Die ersten fünf Jahre ihrer Karriere waren wegweisend - genauso wie der Anfang des Damentennis insgesamt.

1970: mit gerade mal 15 Jahren schlug sie Court mit 7:6, 7:6 als Amateurin, also in dem Jahr, in dem die sog. Original 9 (s.o.) die Frauentour von den Männern emanzipierten
1971: in Forest Hills, US Open erreichte sie als Jüngste mit nur 16 Jahren erstmals das HF; sie gewinnt ihre ersten vier Turniere - die erste Frauentour, unterteilt in zwei konkurrierende Touren - begann u. King war die erste Spielerin, die 100 K $ Preisgeld in einem Jahr gewann (ca. 310 K $ gesamte Tour)
1972: zu ihrem 18. Geburtstag am 21.12. wird sie Profi und erhält prompt einen Schlägervertrag mit Wilson, sie erreicht erneut das HF in Forest Hills und beim ersten Antritt in W. auch, gewinnt zudem vor ihrem 18. Geburtstag das Masters und musste die 25 K $ als Siegerin ablehnen, um ihren Highschoolabschluss machen zu können (wofür sie Amateurin bleiben musste)
1973: der junge Star der Tour erreicht auf Anhieb das Finale in Paris (verlor es knapp gg. Court) und erstmals das Finale in W. (verlor klar gg. King), erreicht wieder das HF bei den US Open und gewinnt bemerkenswerte 12 Turniere, ihre Siegesserie auf Sand beginnt, die WTA wird gegründet, im Herbst beginnt die Liebesäffaire zu Jimmy Connors, Chris verteidigt ihren Titel bei den Championships
1974: Chris spielt erstmals alle vier GSturniere und erreicht in ihrem wohl besten Karrierejahr gleich zwei GStitel und auf Anhieb das Finale in Australien, in W. gewinnen Connors und Evert und bilden das "Lovematch" bei den US - O., im Mixed erreichen und verlieren sie das Finale, Chris erreicht unfassbare 103 Siege in diesem Jahr (unerreicht danach) und 55 Siege in Folge (nur vier waren besser), dazu 16 Turniersiege, am Ende des Jahres ist sie die Nr. 1, auch ohne dass es bereits eine Computerweltrangliste gibt - währenddessen vereinigt die WTA die konkurrierenden Turnierserien und bekommt, nur wenige Jahre nach den Herren, ihren eigenen Fernsehvertrag

Was in diesen Jahren begann, sollte Chris konsequent fortführen und ausbauen. Dabei ordnete sie alles dem Tennis unter. Die "Ice Princess" bzw. "Ice Maiden" hatte eine fantastische Konzentration auf dem Platz, konnte aber mit 1.68 m ihre Gegnerinnen nicht vom Platz schießen - wobei das mit den Holzschlägern auch kaum möglich war. 1975 gewann sie wieder 16 Turniere, darunter zwei GSturniere und dabei erstmals die US Open - sie war nun auch offiziell die Nr. 1. Mit Connors machte sie in diesem Jahr (bzw. nach längeren Hop On, Hop Off Phasen im nächsten Jahr) Schluss - die Gerüchte besagen, dass sie dabei ein Kind Connors abtrieb, wobei auch er eine Heirat so früh noch nicht wollte.

Die Erfolge von Chris Evert im Überblick:
- 18 GSturniersiege - und es hätten mehr sein können - denn sie nahm nur an sechs A.O. von 1974-89 teil und 1976 - 78, also in ihrer Peak - Zeit auch nicht an den F.O. teil (Grund war wohl ihre Teilnahme am World Team Tennis - sie wurde darauf gesperrt)
- unfassbare 52 mal erreichte sie wenigstens das HF auf der höchsten Ebene - ein ewiger Rekord, den keine Frau und kein Mann erreicht hat und jemals erreichen wird - und das bei 56 Teilnahmen insgesamt (ansonsten: 2x QF, 2x R 3)
- unfassbare 16x verlor sie ein GSturnierfinale - niemand hat jemals mehr Finals erreicht oder mehr Finals verloren
- völlig unglaublicherweise gewann sie 125 Mal hintereinander auf Sand ein Turniermatch - von 1973 - 79 (dann verlor sie ein Match gg. das Wunderkind Austin)
- sie war und ist die jüngste Halbfinalistin der US Open - also auch ein Wunderkind von 16 Jahren...
- 1976 war sie die erste Frau mit 1 Mio. $ Gesamtpreisgeld (und 1975 - 78 Preisgeldkönigin mit bis zu 0,5 Mio. $/Jahr), insg. schaffte sie ca. 9 Mio. $ an Preisgeld und sicher mindestens genauso viel an Sponsorengeldern und noch etliches mehr...
- 1974 - 86 gewann sie in jedem Jahr ein GSturnier (Rekord bei den Damen)
- Siegesquote bei mehr als 1300 gewonnenen Matches: ca. 90 % und damit die beste jemals (nur eine Spielerin, aber kein Mann hat mehr Matchsiege insgesamt)
- Evert ist die Sandgöttin - gewann 7 GStitel in Paris und ca. 96 % ihrer Matches dort
- 1975-86 war sie immer entweder Nr. 1 oder Nr. 2, und insg. 260 Wo. Nr. 1
- 4x Masterssiege, 8x Federation Cup - Siege

Alle diese Daten - und es gäbe noch mehr - zeigen v.a. eines. Chris Evert war die konstant erfolgreichste Spielerin, die diesen Sport jemals profihaft betrieben hat. Sie steht damit klar in den Top 5 der ewigen Rangliste bei den Damen.

Fapfaktor ? erstmals tatsächlich gut, daher ist keine Kompensation erforderlich...

Nachtrag: Ungefähr 1983 wechselte Evert endlich von Holz auf einen Graphitschläger, den berühmten Wilson Pro Staff und gewann damit weiter. Sie heiratete 1979 den britischen Tennisspieler Lloyd und hieß Evert-Lloyd. Dieser wollte ab Beginn der 80er Jahre, dass sie endlich mit dem Tennisprofidasein aufhört. Sie hörte nicht auf ihn und ließ sich 1987 scheiden. 1988 lernte sie den Skifahrer Mill kennen und heiratete diesen, um dann 1989 ihre Karriere zu beenden. Eines ihrer letzten Matches gewann sie gg. ein 15-jähriges Mädchen namens Seles mit 6:0, 6:2. Drei Söhne bekam sie dann ab 1991 und ließ sich 2006 von Mill scheiden. 2008/09 war sie kurz und wohl auch profitabel mit dem Golfspieler Norman verheiratet. Sie betreibt eine eigene Tennisakademie und ist Mitherausgeberin des USamerikanischen Tennis Magazine.

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Nun zu den Herren - dort war es für 1954 ein interessanter Zweikampf. Der zweite ist der Australier Edmondson, der 1976 der letzte Australier war, der die A.O. im Einzel gewann, darüber hinaus aber kein Finale im Einzel erreichte (aber fünf GSDoppeltitel).

Erster und damit Jahrgangsbester ist der New Yorker mit litauischen Vorfahren Vitas Gerulaitis. Bis auf Connors (der Schwerenöter) gab es zwar etliche Lebemänner auf der Tour der 70er Jahre, aber er war der Prototyp. "Girls are all i need" - einer seiner Sprüche. Aber Vitas hatte es auch auf dem Platz drauf - war es aber auch sonst öfter mal.

Aber der Reihe nach - 1971 direkt nach der Highschool begann Vitas mit dem Profidasein, erstmal in Teilzeit. 1972 beendete er seine Collegezeit, um Vollzeitprofi zu werden. Die Familie, mittlerweile wieder begütert, unterstützte ihn. 1973 verlief noch nicht vielversprechend, er landete nur auf Platz 131 am Ende des Jahres. Wenn man weiß, dass die Tour 1968 noch aus ca. 50 Profis bestand, stand Vitas wohl eher am Ende der wohl ca. 150 Profis der damaligen Zeit. 1974 spielte er dann im World Team Tennis mit und gewann sein erstes Turnier, beendete das Jahr immerhin in den Top 50. 1975/76 kamen mehrere Finals und ein paar Turniersiege dazu, aber die Top 10 waren noch immer nicht erreicht. Immerhin gewann er in W. im Doppel seinen einzigen GStitel im Doppel.

1977 dann der Durchbruch - das erste HF in W., dann das AF in Forest Hills, und schließlich, bei der zweiten Ausgabe der A.O. in einem Jahr sogar der Sieg ! Er gewann gg. den Briten John Lloyd in fünf Sätzen, den späteren Ehemann von Chris Evert. Vitas "the Lithuanian Lion" war geboren. In W. verlor er gg. Borg mit 6:8 im fünften Satz, ein legendäres Match. Gute Reflexe ein gutes Grundlinienspiel mit Männerrückhand und S&V auf Rasen - das machte sein Spiel aus. Das bewies er auch ein Jahr später, als er sowohl in NY (die US - O. waren umgezogen nach Flushing Meadows) und in W. das HF erreichte. 1978 gewann er auch das WCT - Finale, die Konkurrenzveranstaltung zum Masters. Mit Nr. 3 erreichte er die höchste Platzierung in der WR - nur Borg und Connors standen noch vor ihm. Dummerweise hatte er da seine (bzw. die seinen Eltern geschenkte) Villa schon - und etliche Laster. Girls, Kokain, Parties - Gerulaitis schien es zu übertreiben. 1979 fuhr er mit seinem blonden Rolls-Royce den Broadway runter - für die nächsten Parties. "Broadway Vitas" brauchte die "Girls" nur einzusammeln. In jenem oder im nächsten Jahr sollte er die wohl dritthöchste Kreditkartenrechnung weltweit gehabt haben. Doch noch litt die Leistung darunter nicht wirklich - 1979 kam er auf Anhieb in Paris ins HF und in NY sogar ins Finale, welches er jedoch gg. Mc Enroe verlor.

Aus diesem Jahr stammt dann auch der Spruch - "Lasst euch das eine Lehre sein - niemand, wirklich niemand besiegt Vitas Gerulaitis 17x hintereinander." Und so gewann er das Mastershalbfinale gg. Jimbo, nur um dann im Finale gg. Borg einzugehen. Borg besiegte ihn jedoch dann 17x hintereinander...u.a. im Finale der F.O. 1980. Aus dem nächsten Jahr gibt es ein Bild, welches Borg, Mc Enroe und Vitas zeigt - sie bereiteten sich auf den Privatcourts der Fa. Gerulaitis auf ein GSturnier vor. Zwei Jahre hielt sich der "Super Clown" trotz schlechterer Ergebnisse in den Top 10 und erreichte immerhin nochmal ein Mastersfinale, welches er gg. Lendl verlor, nachdem er schon 2:0 nach Sätzen vorne lag. 1985 beendete er seine Karriere.

Zu Buche stehen - 1 GStitel, 2x Finals, die Nr. 3 in der WR, der W.Titel im Doppel, 5x HF und 25 Turniersiege und insg. 2,8 Mio. $ für den 1.83 m - Mann. Nach seiner Karriere war er zeitweise kokainsüchtig, da half auch die viele Musik nicht, die er mit seiner Gitarre spielen konnte. 1986 wollte er die Schauspielerin Janet Jones heiraten, doch daraus wurde nichts. 1988 konnten ihn die Jungs, Connors und auch Mc Enroe überreden, doch wieder zum Tennis zu kommen. Er kommentierte und spielte Showmatches, überwand die Sucht. 1994 war er kurzzeitig Trainer von Pete Sampras, der damals das Turnier in Rom gewann. Vitas war auch einer seiner Trainer bei den US - O. Bald darauf kam sein Ende - er spielte einen Schaukampf im Doppel, gewann, hatte aber dann Rückenschmerzen und wollte im Gästehaus eines Freundes in NY erstmal schlafen, um für die Nacht vorbereitet zu sein. Die Heizung war jedoch defekt und Gerulaitis erlag einer Kohlenmonoxidvergiftung, er wachte nicht mehr auf.

Ein wahres Partyleben ging damit jäh zu Ende.

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1955 - die BRD erlangt ihre Souveränität wieder und tritt der NATO bei. Im Osten formiert sich in diesem wie den nächsten Jahren der Warschauer Pakt - die Feindblöcke sind gefunden. Der einmillionste Käfer rollt vom Band. Adenauer ist auf dem Höhepunkt, als er die letzten ca. 10000 Kriegsgefangenen aus der UdSSR heim holt.

Tennisspezifisch ist dies einer der schwächsten Jahrgänge überhaupt. Deswegen und weil wir uns noch immer im vorgestern befinden, belasse ich es mal bei einem Post für Damen wie Herren.

Bei den Herren habe ich den Profi aus Paraguay gefunden, Victor Pecci. Er erreichte immerhin einmal ein Finale in Paris, 1979, er schlug dabei im VF Vilas und im HF Connors. Selbst gegen Borg hielt er im Finale gut mit und gewann einen Satz. Ansonsten kam er nie auch nur ins HF eines GSturniers - mit Ausnahme eines weiteren HF in Paris zwei Jahre später. Seine beste Platzierung war Nr. 9 im Jahr 1980. Seine Karriere dauerte von 1975 bis 1990, er gewann 10 Turniere im Einzel. Heute soll er Sportminister in Paraguay sein.

Bei den Damen gibt es eine Rumänin - die hatten in den 70er Jahren durchaus einige, die in der Weltspitze mitspielten (Nastase, Tiriac und diese) - es ist Virginia Rusici. Sie gewann die F.O. 1978 im Einzel und im Doppel und stand im Mixed im Finale. Dazu stand sie 1980 nochmal in Paris im Finale, aber auf verlorenem Posten gegen Evert. 1976 stand sie auch im HF. Bei den anderen drei GSturnieren war spätestens im VF Schluss. Ihre beste Platzierung war die Nr. 8 1979. Von 1975 - 87 gewann sie insg. neun Turniere im Einzel.

FAPFAKTOR ? liegt eher bei Null, daher ist Kompensation notwendig. Eine gewisse Agneta Faltskög ist mir da eingefallen, in den 70er und teilweise 80er Jahren durchaus von vielen umjubelt...

1956 - am 25.10. erklärt das AG Berchtesgaden Adolf Hitler für tot, ca. ein halbes Jahr nach der Bundeswehr wird in der DDR die NVA gegründet. Den ungarischen Volksaufstand schlägt die Sowjetarmee blutig nieder, während Chruschtschow in Moskau erstmal geheim die Entstalinisierung einleitet. Endlich soll auch das Saarland wieder eingegliedert werden. Viele weitere politische Ereignisse stören Hans Mustermann aber eher wenig, er erfreut sich an seinem dicken Bauch, weiterhin guter Wirtschaftslage, seinem VW Käfer und vielleicht schon dem neuen Volksempfänger...äh Fernseher. Eventuell ist er auch schon dabei, sein eigenes Haus zu bauen, bauen zu lassen oder abzubezahlen.

WIR haben ein Monsterjahr vor uns mit zwei Champions, die das Tennis über lange Zeit geprägt haben. Wir beginnen mit DEM Mann des Tennis - zumindest der 70er und Anfang der 80er Jahre. Der Schwede Björn Borg war der erste Superstar des Tennis, lange vor uns Boris erlebte das Tennis schon in den 70er Jahren mit und dank ihm einen wahren Boom. Seine Karriere währte nicht lang - und war doch von Rekorden geprägt.

Klein-Björn war schon fasziniert vom Tennis, sein Vater schenkte ihm ein angeblich goldenes Racket, welches er bei einem Tischtennisturnier gewonnen hatte. Damit spielte Borg mit 8 Jahren stundenlang gegen die Garagenwand - die Jahrzehnte später noch immer eine faszinierende Ausstrahlung haben musste, stellte sie doch das Stockholmer 250er Turnier aus. Bald stellten sich Erfolge ein, mit 13 war Borg der beste U18 - Schwede, mit 16 gewann er Junioren - W. und Ende 1972 die Orange Bowl, wie Connors wenige Jahre zuvor. 1971 sollte Lennard Bergelin sein Trainer werden - und das bis zu seinem Karrierende bleiben, ein guter Tennisspieler der 50er Jahre. 1972 spielte er bereits im DC mit und gewann mit blutjungen 15 Jahren sein erstes DC - Match. 1973 wurde sein erstes Jahr als Profi. In MC erreichte er das Finale und verlor es gg. Nastase, in Paris erreichte er immerhin das AF und verlor gg. Pannatta (s.o.). Beim Boykott - Turnier in Wimbledon erreichte er sogar das VF - und erstmals jubelten Tausende ihm zu, meistens Teenager. Später erreichte er weitere Turnierfinals und beendete das Jahr auf der neuen WR auf Platz 18.

Borg und der Beginn von etwas
1974 sollte das erste Jahr der beginnenden Borgmania werden. Aus Tausenden Fans wurden schon in diesem Jahr Zehntausende. Erstmals und letztmals nahm Borg an den A.O. teil, verlor aber schon in R 3, gespielt wurde auf Rasen. In Rom gewann er mit 17 sein erstes Turnier, sechs weitere sollten in dem Jahr folgen. In Paris gewann er sein erstes GSturnier gegen Orantes. Mit gerade mal 18 Jahren und 10 Tagen war er zu dem Zeitpunkt der jüngste GSturniergewinner, insgesamt hat es seither und überhaupt wohl nur drei jüngere gegeben, selbst Rosewall war 1953 ein paar Monate älter, zu einer völlig anderen Zeit. er erreichte auch das WCT - Finale - Finale, das er gg. Newcombe verlor. Auch wenn Borg ansonsten auf der höchsten Ebene nicht mehr viel riss, war er am Ende des Jahres Nr. 3 der Welt. Was begann ? nicht nur die Borgmania, sondern auch die Ära des Stirnbands, obwohl auch Vilas eines trug. Dazu schlug zwar auch Connors die beidhändige Rückhand, doch er schlug sie flach und Borg mit Topspin - und mit einem besseren als Vilas ihn auf der RH packte. Der Siegeszug von Topspin als Normalschlag und der beidhändigen Rückhand begann mit Borg. Er ist damit auch einer der Hauptverantwortlichen für den Rückgang der Männerrückhand - H A S S.

Der Iceborg - die Revolution
Nicht nur dass Borg eine komplett neue Ära schuf, mit seinem Starnimbus, dem Topspin und der Mädchenrückhand, darüber hinaus agierte er auf dem Platz auch revolutionär. Nachdem er in der Jugend eine monatelange Sperre wegen Unbeherrschtheit hinnehmen musste, verhielt er sich ab 1973 tatsächlich meistens völlig unbeeindruckt von allem - ganz anders als einige seiner Gegner. Er war der Iceborg. Dazu wechselte er tatsächlich zwischen Western (VH) -und Easterngriff (RH), etwas weitgehend neues, welches ihm den Topspin auch auf der Vorhand erlaubte. Diese Griffhaltung ist später von den meisten Profis übernommen worden.

1975 ging sein Aufstieg weiter. Er verteidigte seinen Titel in Paris, und kam wieder bis ins VF in W., bei den US - O. bis ins HF. In W. sollte ihn letztmals jemand vor dem Finale schlagen, der Sieger im VF war der spätere Titelgewinner Ashe. Beim WCT - Finale erreichte er das Finale und verlor es auch gg. Ashe, nachdem er im HF Laver in fünf Sätzen bezwang. Ebenso packte er das Finale des Masters (verlor gg. Nastase) - wo man sich erstmals zwischen den Seitenwechseln hinsetzen konnte ! Am Ende des Jahres kam dann die Krönung - Schweden gewann den DC. Borg sollte unfassbare 33 Matches im DC gewinnen und kein einziges Einzel überhaupt dort verlieren. Wieder beendete er das Jahr auf Nr. 3. 1976 verlief noch erfolgreicher, obwohl Borg schon wieder von Pannatta im VF in Paris besiegt wurde. Er gewann ohne Satzverlust in W. und gewann auch das WCT - Finale. Bis zu unserem Boris gab es keinen jüngeren Sieger beim wichtigsten Turnier der Welt. In Forest Hills erreichte er das Finale, verlor es aber auf Sand gg. Jimmy Connors. Seine erste Autobiographie - die Björn Borg Story - veröffentlichte er in diesem Jahr - mit 19 Jahren. Und das, obwohl er in diesem Jahr zwar erstmals die Nr. 2 wurde, aber noch immer nicht die Nr. 1 war !

1977 war ein verlorenes Jahr, obwohl Borg erstmals Nr. 1 wurde. In Paris durfte er nicht antreten, da er am lukrativen World Team Tennis (WTT) teilnahm. Auch ansonsten gab es Ärger mit seinem Management IMG und den widerstreitenden Touren. Dazu hatte er sich eine Schulterverletzung beim Wasserski mit Vitas zugezogen, die ihn zur Aufgabe im AF der US - O. zwang. Insgesamt gewann er zwar 11 Turniere, darunter auch W., aber offiziell war Jimmy am Ende des Jahres wieder Nr. 1, Vilas die Nr. 2 und Borg die Nr. 3. Das Match mit Vitas im HF W. 1977 ging in die Geschichte ein.

Die Dominanz des Björn Borg 1978-80
Ab 1978 dominierte Borg dann die Tour. Er hatte (vor oder nach Vilas, je nach Zählweise) zweimal die meisten Siege am Stück, nämlich 48 oder sogar 49, gewann gleich dreimal das Double F.O. - W. und das, obwohl das damals noch echter Rasen war. Die genial einfache Lösung für Borg - auf Rasen spielte er einfach öfter S&V ! Kaum jemand war sonst in der Lage, seine Spieltaktik so essentiell zu ändern. Er gewann auch zwei Masters und war 1979/80 die klare Nr. 1, zumal er 78-80 noch zweimal in NY das Finale erreichte. 1979 gewann er sogar 13 Turniere. 1980 hatte er mit einem jungen Konkurrenten namens John Mc Enroe das wohl beste Match, welches die Zuschauer in W. bis dahin gesehen hatte - er verlor zwar den TB des vierten Satzes, aber gewann im 5. Satz im Finale mit 8:6 - eines der besten Matches überhaupt.

Borg und sein Schläger, und seine Rivalen
Borg hatte nicht nur mit seiner Spielweise Einfluss, sondern auch auf die Tennisindustrie insgesamt. Waren es 1974 schon Zehntausende Fans, wurden es 1976 mit dem Sieg in W. Hunderttausende und ab 1978 dann Millionen von Fans - alles potentielle Käufer. Seine Kleidung (Fila) boomte, sein Donnay - Holzschläger boomte auch, zeitweise produzierte Donnay 10000 Schläger/Tag. 1980 wechselte Borg seinen Schläger - zu einem Composite Holzschläger, zum Donnay Borg Pro, der zwei Schichten Fiberglas zum Eschen-Buchen und Ahornholz mixte und Holzrackets noch weitere zwei, drei Jahre im Markt hielt - Donnay verkaufte auch diesen Schläger sehr gut.
Die Rivalen von Borg hatten meist das Nachsehen, doch deswegen hassten sie ihn nicht. Nur mit Connors kam er nicht zurecht. Zitat Borg: Wir sind gute Freunde. Er hat seine, ich meine. Mit Vitas und dem jungen John Mc Enroe waren drei Buddies gefunden, die auch mal die Nächte in NY unsicher machten.

Fortsetzung: Borg und das Geld
Borg war nicht nur der erste weltweite Superstar des Tennis, sondern 1979 auch der erste, der 1 Mio. $/J. an Preisgeld gewann (Vilas hatte zwei Jahre zuvor nur 0,65 Mio. $ verdient, Dibbs 1978 0,6 Mio. $). Doch das Preisgeld war nicht seine Haupteinnahmequelle. Er hatte 1980 ca. 60 Firmen, die seinen Namen, sein Konterfei benutzen durften und mit ihm Werbung machten. Sein Manager war der mächtige McCormack von IMG, der ihm in diesem Jahr allein 5 Mio. $ an Werbung einbrachte, dazu kam 1 Mio. $ Preisgeld, wohl doch verbotenerweise Antrittsgelder in genau derselben Höhe, bis zu 2 Mio. $ an Einnahmen durch Schaukämpfe. In Paris kassierte Borg bei einem Abend in einem Nachtklub einfach für seine Anwesenheit 10.000 $. Mit Donnay schloss er einen 5-jahresvertrag für 3,5 Mio. $. Bei Schaukämpfen machte er in wenigen Wochen mehr als 300 K $. Für alles konnte er die Hand aufhalten. In diesen Jahren scheint Borg auch noch ein gutes Händchen für die sonstige Geldvermehrung gehabt zu haben. Er wurde der erste Multimillionär des Tennis und soll zum Zeitpunkt seine Rücktritts 80 Mio. $ gehabt haben - was aber eher nicht glaubhaft ist, die Hälfte passt schon eher.

Das frühe Ende
Borg wollte den Titel bei den US Open. Bis 1974 hatte er dazu keine Chance, da auf Rasen gespielt wurde und er noch kein Rasenspieler war. 1975 - 77 war der Untergrund in Forest Hills Sand, und doch konnte er nicht siegen. 1978 hatte er eine Verletzung am Daumen und verlor auf HC im Finale. 1979 spielte Tanner gg. Borg das beste Match seiner Karriere - im VF. 1980 aber sollte es endlich klappen, Gegner war der mittlerweile richtig starke Mc Enroe. Borg verlor die ersten zwei Sätze, kam aber in einem Kraftakt sondergleichen zurück, nur um dann das Finale im 5. Satz mit 4:6 zu verlieren. Im nächsten Jahr gewann er zum sechsten Mal in Paris, verlor aber erstmals ein Finale in W. - wieder gg. McEnroe, der immer stärker wurde. Borg schien die Niederlage nicht zu kümmern - und das war ein Warnsignal. Mit 25 Jahren schien er ausgebrannt zu sein. Dennoch versuchte er es nochmal in NY, kam ins Finale verlor aber erneut in vier Sätzen. Er floh aus NY, verweigerte jeden Kommentar und verschwand für Wochen. Dann wollte er weniger Turniere spielen, die ATP sah aber ein Minimum von wenigstens 10 Turnieren für 1982 vor. Borg machte Monate Pause, spielte dann in MC und verlor im VF. Die ATP kam ihm nicht entgegen, er spielte 1982 daher kein weiteres Pflichtturnier mehr. 1983 erklärte er im Januar seinen Rücktritt, mit 26. Mc Enroe flehte ihn an, zurück zu kommen, doch er spielte nur noch kurz in MC. 1984 kam er für ein einziges Turnier in Stuttgart zurück, dem Jahr seiner Scheidung von einer rum. Tennisspielerin, die er 1980 geheiratet hatte. Borg wollte nicht mehr und konnte wohl auch mental nicht mehr. Er kokste und half sich anscheinend öfter mal mit Nutten über die Zeit.

1985 wurde er Vater eines Sohnes, Mutter war ein schwedisches Modell. 1991 -93 schien das meiste Geld schon aufgebraucht zu sein. Er versuchte ein Comeback. Sein Tennis war allerdings altertümlich und er schaffte es in zehn Versuchen kein einziges Mal, ein Match zu gewinnen. 1992 begann er dann auf der Senior Tour zu spielen. Seine Rückhand veränderte er 1996, anders als früher mit Holzrackets, verließ seine linke Hand nun das Racket nach dem Schlag nicht mehr. Nach etlichen Jahren auf Tour of Champions wollte er 2004 gg. seinen 19-jährigen Sohn das letzte offizielle Match spielen, welches er gg. den ambitionierten Tennisspieler dann knapp verlor. Dennoch spielte er weiter auf Seniorentour, auch 2007 etwa in der Ballsporthalle, wo ich ihn dann auch mal sehen konnte. Nach einer kurzen Heirat mit einer italienischen Sängerin 1989 - 93 und etlichen finanziellen Schwierigkeiten bis 2006 (2002 heiratete er erneut eine Schwedin, 2003 kam der nächste Sohn) konsolidierte er sein Leben, verzichtete auf Koks und Nutten und ist auch wieder wirtschaftlich erfolgreich, nachdem er 2006 schon seine Pokale verkaufen wollte. Mc Enroe und andere hielten ihn davon ab. Auf der Seniorentour war es im letzten bzw. vorletzten Jahrzehnt durchaus noch faszinierend, ihn spielen zu sehen. Die Schläge waren weniger beeindruckend, auch wenn der Aufschlag wohl besser kam als zur Profizeit. Die Beinarbeit stimmte aber, und konditionell war er immer noch gut.

Borg - die Erfolge
11 GStitel, 5 Finals: 5x W., 6x F.O.; 2x JE Nr. 1, 109 Wo. Nr. 1; 64 Turniersiege; wahrscheinlich längste Siegesserien jemals (48, 49 Siege am Stück); zweitbester Sandplatzprofi jemals; 2x Masters, 1x WTC
89,24 % Gewinnquote bei GSturnieren - Rekord; 41 Sätze auf Sand am Stück gewonnen - Rekord; 1978 die F.O. gewonnen und nur 32 Games abgegeben - Rekord; 5x W. in Folge gewonnen, Rekord mit uns Rogi.

Mit seinen Erfolgen und Rekorden ist Borg glasklar ein Mitglied der ewigen Top 10.


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Nun fehlt noch die "Dame" für 1956. Es ist der Martin - äh natürlich die ehemalige Tschechin und spätere US - Bürgerin Martina Navratilova. Sie ist eine von einer Handvoll Spielerinnen, die als der weibliche G.O.A.T. in Frage kommen. Mit ihrem S&V - Spiel, der Männerrückhand und ihrer Besessenheit gewann sie unglaubliche 18 GStitel, 167 Einzeltitel - die meisten Einzeltitel aller Herren und Damen - und den unechten Grand Slam 1983/84 sowie sechs GStitel (!) in Folge - auch etwas, was kein Mann oder keine Frau jemals außer ihr geschafft hat.

Überhaupt war die Kerlin über Jahre äußerst dominant auf der Tour unterwegs. So dominant war bestenfalls uns Rogi unterwegs, doch Navratilova schaffte das über einen längeren Zeitraum. Und sowieso - kein einziger Profi sonst kann von sich behaupten, 33 Jahre nach seinem ersten Auftritt auf der Tour erst sein letztes Match dort gespielt zu haben. Bei Navratilova war das aber so - sie begann im Jahr 1973 und spielte ihr letztes Match im Jahr 2006, kurz vor ihrem 50. Geburtstag.

Es war absehbar. Geboren in einem Kaff nahe Prag, war die kleine Martina vorgeprägt, ihre Großmutter und ihre Mutter spielten ambitioniert Tennis. Als sie vier Jahre alt war, begann sie mit dem Spiel, ihr erster Trainer war ihr Stiefvater. Sie kletterte auf die Bäume und rannte unentwegt, um die Beine zu kräftigen. Mit 8 spielte sie ihr erstes Turnier, wenige Jahre später sah sie Laver in Prag. Ihr Stiefvater brachte ihr S&V bei. 1968 bekam sie die gescheiterte Revolution in Prag mit und wandte sich langsam vom kommunistischen Regime ab. 1972-74 war sie tschechoslowakische Meister und denn auch die Nr. 1 dort. 1973 kamen erste Auslandsreisen und auch der Juniorentitel in W. . Bei ihren ersten F.O. kam sie auf Anhieb mit 16 ins VF, in W. in R 3 und in NY scheiterte sie im ersten Match des 64er Feldes. In diesem Jahr war sie erstmals in den USA - und ihr gingen die Augen über. Fast Food wurde ihre Leidenschaft, eher ungünstig für eine Profispielerin. Aber noch kehrte sie in die CSSR zurück. 1974 erreichte sie erneut das VF in Paris - sie verlor gg. die Deutsche Helga Masthoff. Erstmals gewann sie ein Turnier, in Orlando, Florida. Sie hatte nun auch bereits das "Vergnügen" gehabt, auf Evert zu treffen - erstmal hatte sie kein Chance gegen die Konstantere und Fittere. Am Ende ihrer Karriere trafen beide 80 Mal (!) aufeinander - 43:37 für Martina.

Navratilova war fasziniert von den USA und wollte auswandern. Das Ziel verfolgte sie dann im Jahr des Durchbruchs 1975. Sie erreichte auf Anhieb das Finale der A.O. und erstmals auch das in Paris, verlor aber beide (gg. Goolagong und Evert). Sie gewann den Titel in Paris aber im Doppel mit der Nr. 1, Evert. Sie stellte den Antrag auf polit. Asyl, sollte aber noch sechs Jahre auf die Einbürgerung warten. Das Heimweh bekämpfte sie mit Fast Food. Als GreenCard - Inhaberin lebte sie aber von nun an in den USA. In der ersten WR 1975 nahm sie aber gleich Platz 3 ein. 1976 wog sie dann 75 Kilo bei 1.73. Immerhin gewann sie den Doppeltitel in W. mit Evert, aber kein weiteres Finale. Das Pummelchen ließ erstmal nicht ab vom Fast Food - mehr als Nr. 3 war auch 1977 damit nicht möglich, auch weitere Finals erreichte sie auf höchster Ebene erstmal nicht (mit Ausnahme eines Doppelgstitels in NY), aber immerhin 11 Einzeltitel. Martina hatte nun die Schnauze voll und machte Diät. 1978 gewann sie dann in W. ihren ersten GStitel - gg. Evert, wie auch 1979.

1978 wurde sie erstmals Nr. 1 und sollte diese Position auch erstmal nur mit Evert tauschen. Mit über 0,6 Mio. $ erreichte sie 1979 einen ersten Preisgeldrekord. 1980 war ein schwieriges Jahr - ein Jahr bevor King ihr coming out hatte, musste Navratilova auch bekennen - sie war lesbisch. Sie blieb zwar mit über 0,7 Mio. $ Preisgeldkönigin, schaffte aber keinen einzigen GStitel in Einzel oder auch nur ein Finale. In Eastbourne sollten sie und Evert das längste Match bei den Damen wohl jemals spielen - 7:5, 5:7, 13:11 für Evert. Navratilova musste auch dem Wunderkind Austin den Vortritt lassen und war "nur" noch Nr. 3. Gekränkt und wütend über die sportliche Entwicklung, brachte sie den Stand ihrer Professionalität auf ein neues, im Damenbereich nie gekanntes Niveau. Sie stellte ihre Freundin als Fitnesstrainerin ein, stellte einen professionellen Trainer ein und den Ernährungsberater Haas, um sich nach seinen Angaben zu ernähren. Schon im folgenden Jahr zahlte sich das aus - sie gewann beim erst dritten Antritt die A.O. und damit ihr drittes GSturnier. In NY erreichte sie das Finale, verlor es aber knapp gg. den Teenager Austin. Der Champ Navratilova war geboren.

1982 - 87 war ihre dominante Phase - niemand anderes dominierte länger und mehr. Von 23 gespielten GSturnieren gewann sie 14 und erreichte weitere sechs Finals. Sie wechselte sich nur mit Evert noch an der Nr. 1 ab. 1982, 83, 84 verlor sie durchschnittlich zwei Matches/J. ! 1984 gelangen ihr mehr als 70 Siege am Stück - Rekord. Mit ihrem neuen Schläger von Yonex (davor spielte sie ein Holzracket) war Navratilova fast unbesiegbar. Dann kam Graf. Sie besiegte die große Navratilova im Finale in Paris und unterlag im Finale in W. Auch in NY wehrte die "große Schlange" nochmal den Angriff der Steffi Graf ab und gewann das Finale in zwei Sätzen.

1988 - 94 war Navratilova die große respektierte Grand Old Dame des Tennis. Sie hatte neue Standards eingeführt - und war dabei, ewige Rekorde aufzustellen. Auch wenn sie in Melbourne und Paris kaum noch antrat, in W. erreichte sie weitere Finals in W. und in NY und konnte sogar W. zum 9. Mal 1990 gewinnen - selbverständlich hat das niemand außer ihr erreicht. 1994 erreichte sie ein letztes Mal das Einzelfinale in W. und musste verlieren, damit nicht die gesamte Damentour beinahe blamiert worden wäre - eine 37 - jährige durfte nicht gewinnen. Dennoch lieferte sie der langsamen Topspinspielerin Martinez ein gutes Match. 2000 kam sie tatsächlich nochmal zurück, um (hauptsächlich) im Doppel und Mixed zu spielen. Ihr letztes Match gewann sie - es war das Mixed Finale der US Open 2006. Niemals gab es einen besseren Abgang bei den Damen.

Ihre Rekorde: 18 GStitel Einzel (gemeinsam mit Evert auf Platz 4), 31 GSdoppeltitel, insg. 59 GStitel (!) - nur Court hat noch mehr (64), 14 Finals, 167 Einzeltitel, 177 Doppeltitel, 9 W. Titel + 3 Finals (!): insg. 20 W.Titel (gemeinsam mit King Rekord); 8 Masterstitel (alle von 1978-86), 6 GStitel in Folge (nur Court schaffte das auch) 1983/84; 332 Wo. Nr. 1 (Nr. 2 nach Graf) und 237 Wo. Nr. 1 Doppel (Rekord), Career Slam und unechter Grand Slam im Einzel, Grand Slam im Doppel, 21 Mio. $ Preisgeld (selbst heute ist das noch Platz 15 insg., Preisgeldrekorde 1982, 83 mit 1,4 Mio. $, 1984 sogar 2,1 Mio. $ und damit erstmals gleichmäßig mit den Herren)

Fapfaktor ? äußerst gering, zumal sie ohnehin eine Kampflesbe ist ! Alternativ: Debra Paget, Schauspielerin und Tänzerin, wohl auch in den 70ern noch fappig (berühmt für die sexiest Scene im "Tiger von Eschnapur"), dann Bondgirl Tanya Roberts und schließlich die italienische Schauspielerin Ornella Muti, die das große italienische Erbe mehr in Sachen Schönheit und Sexappeal aufrecht erhalten konnte.

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Zitat von Tennisfanatic im Beitrag #95

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Nun fehlt noch die "Dame" für 1956. Es ist der Martin - äh natürlich die ehemalige Tschechin und spätere US - Bürgerin Martina Navratilova. Sie ist eine von einer Handvoll Spielerinnen, die als der weibliche G.O.A.T. in Frage kommen. Mit ihrem S&V - Spiel, der Männerrückhand und ihrer Besessenheit gewann sie unglaubliche 18 GStitel, 167 Einzeltitel - die meisten Einzeltitel aller Herren und Damen - und den unechten Grand Slam 1983/84 sowie sechs GStitel (!) in Folge - auch etwas, was kein Mann oder keine Frau jemals außer ihr geschafft hat.

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Zitat von Tennisfanatic im Beitrag #95

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Nun fehlt noch die "Dame" für 1956. Es ist der Martin - äh natürlich die ehemalige Tschechin und spätere US - Bürgerin Martina Navratilova. Sie ist eine von einer Handvoll Spielerinnen, die als der weibliche G.O.A.T. in Frage kommen. Mit ihrem S&V - Spiel, der Männerrückhand und ihrer Besessenheit gewann sie unglaubliche 18 GStitel, 167 Einzeltitel - die meisten Einzeltitel aller Herren und Damen - und den unechten Grand Slam 1983/84 sowie sechs GStitel (!) in Folge - auch etwas, was kein Mann oder keine Frau jemals außer ihr geschafft hat.

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Zitat von Genie-Lord!Nole-Überfahrungsmassaka im Beitrag #97

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Zitat von Tennisfanatic im Beitrag #95

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Nun fehlt noch die "Dame" für 1956. Es ist der Martin - äh natürlich die ehemalige Tschechin und spätere US - Bürgerin Martina Navratilova. Sie ist eine von einer Handvoll Spielerinnen, die als der weibliche G.O.A.T. in Frage kommen. Mit ihrem S&V - Spiel, der Männerrückhand und ihrer Besessenheit gewann sie unglaubliche 18 GStitel, 167 Einzeltitel - die meisten Einzeltitel aller Herren und Damen - und den unechten Grand Slam 1983/84 sowie sechs GStitel (!) in Folge - auch etwas, was kein Mann oder keine Frau jemals außer ihr geschafft hat.

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einspruch. donald budge, der ja auch den echten gs geholt hat, hat auch 6 gs-titel in folge gewonnen. sind wohl auch seine einzigen 6 gs-titel. ^^
dem vernehmen nach hat er aber auch nicht viele gespielt. er hat 92% siegquote bei gs-turnieren. rekord bis heute. ebenso karriere gs mit 22. keiner bis heute jünger.

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1957 - nach den Pariser Verträgen zwei Jahre zuvor (welche der BRD die Souveränität brachte) gab es nun die Römischen Verträge, die bei gleichzeitigem Fortbestand der ein halbes Jahrzehnt zuvor vereinbarten Montanunion nun die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG - nicht Einer wird gewinnen) gründet. Die BRD ist eines der sechs Gründungsländer (Benelux, Italien und Frankreich). Ansonsten passt Rom ganz gut - die Wirtschaftswunderleute aus Deutschland fangen an zu reisen, und Bella Italia ist eines der ersten Ziele. Die ersten Deutschen essen diese langen Hartweizennudeln mit roter Sauce oder fressen Resteessen auf einem Teig.

Dies ist ein recht kurioses Jahr für unsere Jahrgangsbesten - eigentlich könnte ich hier nochmal "blank" sein, so schwach sind die "Jahrgangsbesten". Doch ich habe ja vor einigen Jahrgängen schon geschrieben, dass das vollständige Auslassen nicht mehr in Frage kommt. Immerhin kann ich das hier dann recht kurz halten und einem Post abhandeln.

Der "Beste" ist Chris Lewis, ein Neuseeländer, der immerhin als ungesetzter Spieler 1983 in W. das Finale erreichte. Insgesamt passierte es wohl maximal 10x in der Geschichte von W., dass ein ungesetzter Spieler das Finale erreichte. Ansonsten gewann er ein paar Turniere, erreichte aber kein einziges weiteres HF bei GSturnieren. Bei ihm gibt es einige Kuriositäten. Zum einen litt er unter Flugangst - schonmal schlecht für einen Tennisprofi, aber noch viel schlechter für einen Tennisprofi aus Neuseeland (er hatte wohl drei Notlandungen hinter sich, dann kam die Flugangst) ! Zum zweiten ist er eine echte Ausnahme, denn er erreichte das Finale mit einem oversized Racket, dem Prince Original Graphite. Anscheinend hatte er sogar für ihn eigens angefertigte Rasenschuhe, was Anfang/Mitte der 80er Jahre wohl auch noch recht neu war. Er schaffte es immerhin bis auf Platz 19, obwohl er fast überall nur mit dem Schiff fuhr.

Die "Beste" ist Barbara Jordan, die 1979 die A.O. gewann, in einem Match zweier erstmaliger Finalisten. Darüber hinaus gewann sie so gut wie nichts, was auch einen Eindruck vom Niveau der damaligen A.O. erlaubt. Kurios ist folgendes - sie erreichte niemals auch nur die Top 50 ! Heute wäre das undenkbar, allein mit den Punkten eines gewonnen GSturniers ist man/frau ohne nur eines weiteren gewonnenen Matches Top 20. Das lässt denn auch zwei Kritikpunkte zu - war der Titel in Melbourne damals gar nichts wert ? Was war das eigentlich für eine WR ?! Beides lässt sich nur kritisieren.

Fapfaktor ? keine Ahnung, kenne nicht mal ein Bild von der Frau. Daher nehme ich vorsichtshalber gleich zwei Alternativen auf - die erste ist die 16 J. ältere Ann-Margret - schwedisch/USamerikanische Sängerin/Schauspielerin und Modell, in den 60er, 70er und wahrscheinlich noch Anfang der 80er recht fappig. Die zweite ist die 10 J. ältere Farrah Fawcett, Schauspielerin in Seifenopern und als Blondie auch recht fappig.

1958 - nach dem ersten Indochinakrieg, der vier Jahre zuvor eher weniger als wirklich endete und dem derzeit noch laufenden Algerienkrieg gibt es in Frankreich eine kleine Revolution, die zur fünften Republik führt. Trotz einer weltweit ersten Rezession läuft das Wirtschaftswunder in der BRD kaum gebremst weiter - die ersten Petticoats fliegen, und die Jugend wird ein wenig aufmüpfig - wenngleich das auch zunächst eher oberflächlich ist. Erstmals gibt es aber Widerstand gg. die Atomkraft (insb. der Atombombe, noch weniger gegen die ersten AKW). In Kuba setzt sich Fidel Castro in etlichen Kämpfen durch.

Der Jahrgangsbeste ist der Südafrikaner Johan Kriek. Er gewann zwei A.O. Titel, erreichte darüber hinaus aber kein weiteres Finale und nur drei HF auf der höchsten Ebene (ein weiteres in Australien, eines in Paris, eines in NY). 1986 besiegte er im VF in Paris überraschend Vilas. 1977 begann er seine Karriere, 1978 gewann er seine ersten Turniere - es waren insg. 14 Titel und 8 Doppeltitel. Die beiden GStitel kamen Anfang der 80er Jahre und 1984 erreichte er dann auch Platz 7, seine höchste Platzierung in der WR. Ein Finale erreichte er beim WCT - Finale und verlor es gg. John Mc Enroe. Bei seinen GStiteln profitierte er von den vielen Absagen, die es bei den A.O. gab. 1994 beendete er seine Karriere mit ca. 2,4 Mio. $ Preisgeld.

Das gibt Gelegenheit zu einem Exkurs über die A.O.. Ein Grund für die vielen Absagen ist offensichtlich - Australien liegt am anderen Ende der Welt und in den 70er wie 80er Jahren waren Flugreisen wohl alles andere als angenehm. Der andere Grund war aber das Turnier selber. Bis 1972 wanderte das Turnier von Stadt zu Stadt. Laver gewann 1969 in Brisbane, erhielt 4500 $ (deutlich weniger als bei den anderen Turnieren) und es gab nur ein Minifeld von 48 Spielern. Erst ab 1972 landete das Turnier endgültig in Melbourne (Kooyong), aber selbst 1979 fasste das Stadion dort nur 7000 Zuschauer und noch immer starteten nicht 128 wie bei allen anderen drei Turnieren, sondern nur 96 Teilnehmer, bei den Damen zeitweilig nur 32. Das Turnier war nicht nur weit weg, sondern auch deutlich kleiner als die anderen drei. Also spielten Connors, Borg, Mc Enroe etc. dort kaum/nur selten. Der Belag blieb die ganze Zeit Rasen, der Termin blieb aber nicht. 1977 fand das Turnier gleich zweimal statt, im Januar und dann im Dezember, in dem es dann bis 1985 stattfand. Erst Mitte der 80er war es langsam als Mitglied der Big 4 - Turniere anerkannt. Aber erst mit dem Umzug in den Flinders Park (später dann Melbourne Park) 1988 (1986 fand es nicht statt, 1987 wieder im Januar) konnten die A.O. so langsam an Wertigkeit aufholen, nun auf HC und mit dem ersten Dach aller vier GSturniere.

Bei den Damen habe ich keine wirkliche Jahrgangsbeste gefunden.